Ein gesunder, erwachsener Langhaarcollie in eleganter Bewegung, repräsentativ für eine gute Langhaarcollie Gelenkgesundheit.
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Langhaarcollie Gelenkgesundheit: Der definitive Ratgeber (2025) für HD, ED & die richtige Welpen-Pflege

Langhaarcollie Gelenkgesundheit: Der definitive Ratgeber (2025) für HD, ED & die richtige Welpen-Pflege

Vom taumelnden Welpen zum agilen Senior: Ein Leitfaden, der Mythen aufklärt und Ihnen zeigt, wie Sie die Beweglichkeit Ihres Collies ein Leben lang proaktiv schützen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Fundament der Langhaarcollie Gelenkgesundheit: Der Welpe
  2. Mythos vs. Realität: Wie viel Bewegung braucht ein Welpe wirklich?
  3. Die „großen Zwei“: Hüftdysplasie (HD) & Ellenbogendysplasie (ED) verstehen
  4. Der multimodale Werkzeugkasten: Moderne Behandlungsansätze
  5. Die alternde Wirbelsäule: Spondylose und Cauda-Equina-Syndrom
  6. Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Gelenkgesundheit

Die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** ist für viele Besitzer die größte Sorge. Sie beginnt in dem Moment, in dem Sie nach dem passenden Collie-Welpen suchen, und begleitet Sie bis ins hohe Alter Ihres treuen Gefährten. Die Angst vor den Diagnosen „HD“ oder „ED“ ist oft lähmend. Man erinnert sich an die Geschichte des Langhaarcollies als robusten Arbeiter und fragt sich, warum moderne Hunde so anfällig scheinen.

Als Collie-Besitzer kann ich Ihnen versichern: Sie sind mit dieser Sorge nicht allein. Und die noch bessere Nachricht: Sie sind nicht machtlos. Die moderne Tiermedizin hat sich von einem reaktiven „Reparieren“ zu einem proaktiven „Management“ entwickelt. Ein „schlechtes“ Gelenk ist heute kein Todesurteil mehr, sondern eine Management-Aufgabe, die die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** langfristig sichert.

Dieser umfassende Leitfaden ist Ihr „Empathischer Experte“ für die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit**. Wir räumen mit gefährlichen Mythen auf (wie der „5-Minuten-Regel“), erklären die wichtigsten Erkrankungen (HD, ED, Spondylose) und geben Ihnen einen modernen, multimodalen Werkzeugkasten an die Hand. Ziel ist es, Ihnen die Angst zu nehmen und sie durch fundiertes Wissen zu ersetzen, damit Sie die Beweglichkeit und Lebensfreude Ihres Collies – egal ob es ein eleganter Tricolour-Langhaarcollie oder ein strahlender Sable ist – ein Leben lang erhalten können.

1. Das Fundament der Langhaarcollie Gelenkgesundheit: Der Welpe

Die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** wird maßgeblich in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten geprägt. In dieser Phase des rasanten Wachstums sind die Gelenke, Bänder und Knochen noch weich und formbar. Was Sie jetzt tun – oder unterlassen – hat einen lebenslangen Einfluss. Die Genetik gibt eine Veranlagung vor, aber die Umwelt (Epigenetik) entscheidet oft, wie stark diese Veranlagung zum Tragen kommt.

Ernährung für gesundes Wachstum

Der häufigste Fehler in der Welpenaufzucht ist ein Zuviel an Energie. Ein „gut genährter“, runder Welpe ist ein enormes Risiko für die Gelenke. Übergewicht im Welpenalter beschleunigt das Wachstum und übt übermäßigen mechanischen Stress auf die unreifen Gelenke aus, was die Entstehung von HD und ED nachweislich fördert.

  • Kontrolliertes Wachstum: Füttern Sie ein hochwertiges Welpenfutter, das speziell für mittelgroße bis große Rassen konzipiert ist. Diese Futtersorten haben einen angepassten Kaloriengehalt und ein präzise ausbalanciertes Kalzium-Phosphor-Verhältnis, um ein gleichmäßiges, langsames Wachstum zu fördern.
  • Keine Extra-Supplemente: Geben Sie niemals „auf gut Glück“ Kalziumpräparate zum Futter hinzu. Ein Überschuss an Kalzium ist genauso schädlich wie ein Mangel und kann die Knochenentwicklung stören.
  • Schlank ist Trumpf: Ihr Welpe sollte schlank sein. Sie müssen die Rippen unter einer dünnen Fettschicht leicht fühlen können, ohne fest drücken zu müssen. Passen Sie die Futtermenge dem tatsächlichen Bedarf an, nicht nur der Angabe auf dem Sack.

Sichere Aktivitäten & Umweltmanagement

Die Umgebung, in der Ihr Welpe aufwächst, ist entscheidend. Rutschige Böden sind der natürliche Feind gesunder Gelenke. Wenn ein Welpe auf Laminat, Fliesen oder Parkett rennt, rutschen seine Beine unkontrolliert weg. Diese ständigen Mikrotraumata und Überdehnungen an den Gelenkkapseln und Bändern können Gelenkinstabilität massiv fördern.

Ihr Mantra für die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** sollte lauten: **“Traktion ist alles.“**

  • Böden sichern: Legen Sie in den Hauptlaufzonen Ihrer Wohnung Teppiche, Läufer oder Spielmatten aus.
  • Treppensteigen managen: Ein Welpe sollte in den ersten Monaten so wenig Treppen wie möglich steigen. Tragen Sie Ihren Collie, solange es geht. Später sollte das Treppensteigen langsam und kontrolliert an der Leine geübt werden, nicht als Rennspiel.
  • Sofa & Auto-Sprünge vermeiden: Repetitives Springen, besonders das Hinunterspringen von Höhen, verursacht starke Stauchungen in den Ellenbogen und Handgelenken. Bringen Sie Ihrem Welpen bei, zu warten, bis er hoch- oder runtergehoben wird, oder nutzen Sie von Anfang an eine Rampe für das Auto. Dies ist ein wichtiger Teil der allgemeinen Collie-Erziehung.
  • Sicheres Spiel: Wildes Toben mit Langhaarcollie und Kindern oder anderen Hunden sollte auf weichem Untergrund (Wiese) stattfinden und bei Anzeichen von Übermüdung sofort beendet werden.

2. Mythos vs. Realität: Wie viel Bewegung braucht ein Welpe wirklich?

Kaum ein Thema verunsichert neue Hundebesitzer so sehr wie die richtige Dosis an Bewegung für die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit**. Sie haben sicher schon von der berüchtigten **“5-Minuten-Regel“** gehört (5 Minuten Spaziergang pro Lebensmonat und Spaziergang). Als Collie-Besitzer kann ich Ihnen sagen: Vergessen Sie diese Regel. Sie ist einer der 7 Mythen über den Langhaarcollie, die mehr schaden als nutzen.

Diese Regel ist zu starr, wissenschaftlich nicht haltbar und ignoriert die wichtigste Komponente: die Art der Bewegung. Sie suggeriert, dass 15 Minuten „strukturierter Spaziergang“ für einen 3 Monate alten Welpen in Ordnung sind, was meist bedeutet, an der Leine auf hartem Asphalt zu laufen. Genau das ist aber repetitiver, belastender „Zwangsmarsch“ für die Gelenke.

Der moderne Konsens: Selbstregulation statt Stoppuhr

Ziel ist es nicht, die Bewegung zu limitieren, sondern **hochbelastende, erzwungene Bewegung zu vermeiden.**

Gefährliche Bewegung (Unbedingt vermeiden) Gesunde Bewegung (Fördern)
Lange, monotone Spaziergänge an der Leine auf Asphalt. Kurze Erkundungsausflüge (15-25 Min.) auf wechselnden, weichen Böden (Wiese, Waldboden).
Exzessives Ball- oder Frisbee-Jagen (abrupte Stopps, Sprints, Sprünge). Selbstreguliertes, freies Spiel im Garten oder mit bekannten, sanften Hunden.
Joggen, Radfahren oder neben dem E-Scooter herlaufen. Mentale Arbeit, wie z.B. gelenkschonende Beschäftigung (z.B. Suchspiele, Nasenarbeit).
Unkontrolliertes Treppensteigen oder Springen vom Sofa/aus dem Auto. Körperwahrnehmungs-Übungen (Propriozeption), z.B. langsames Laufen über verschiedene Untergründe.

Ein vier Monate alter Collie-Welpe sollte keine Stunde am Stück laufen, aber mehrere Spaziergänge von bis zu 20-25 Minuten, auf denen er schnüffeln, erkunden und sein Tempo selbst bestimmen darf, sind absolut angemessen. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und beobachten Sie Ihren Welpen: Wenn er sich hinlegt, langsamer wird oder hechelt, ist es Zeit für eine Pause.

Ein Langhaarcollie-Welpe spielt auf einer Wiese als Symbol für präventive Langhaarcollie Gelenkgesundheit.
Gelenkschonendes Spiel: Freies Toben auf weichem Untergrund wie einer Wiese ist essenziell für eine gesunde Langhaarcollie Gelenkgesundheit und beugt HD/ED vor.

3. Die „großen Zwei“: Hüftdysplasie (HD) & Ellenbogendysplasie (ED) verstehen

Trotz bester Aufzucht gibt es ein genetisches Restrisiko. HD und ED sind die häufigsten orthopädischen Entwicklungskrankheiten. Ein verantwortungsvoller Züchter wird immer versuchen, dieses Risiko durch ein strenges Screening der Elterntiere zu minimieren, wie es in unserem Collie Gesundheits-Leitfaden beschrieben wird. Das Verständnis von HD und ED ist zentral für die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit**.

Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Langhaarcollie

Was ist das? Vereinfacht gesagt, ist HD eine Fehlbildung des Hüftgelenks. Der Oberschenkelkopf (die „Kugel“) passt nicht perfekt in die Hüftpfanne (das „Gelenk“). Diese Instabilität führt zu Lockerheit, Reibung und übermäßiger Abnutzung, was unweigerlich zu einer schmerzhaften Arthrose (Gelenkverschleiß) führt.

Symptome, auf die Sie achten müssen:

  • Beim jungen Hund (4-12 Monate): Schwierigkeiten beim Aufstehen nach dem Schlafen, ein schwankender, „watschelnder“ Gang der Hinterhand, Bewegungsunlust und das klassische **“Bunny Hopping“** – der Hund galoppiert und bewegt dabei beide Hinterbeine gleichzeitig wie ein Kaninchen. Der Schmerz kommt hier von der Gelenklockerheit.
  • Beim erwachsenen/älteren Hund: Die Symptome werden von der sekundären Arthrose dominiert. Dazu gehören Steifheit (besonders nach Ruhe), Lahmheit nach Belastung, hörbares „Knacken“ aus der Hüfte, Abneigung gegen Springen und ein sichtbarer Muskelabbau an der Hinterhand.

Diagnose: Eine Verdachtsdiagnose kann der Tierarzt oft durch spezifische Tests wie den „Ortolani-Test“ (zur Prüfung der Lockerheit) stellen. Die definitive Diagnose erfolgt jedoch immer durch ein spezielles Röntgenbild in Narkose. Für die Zuchtzulassung werden diese Bilder von einem offiziellen VDH/FCI-Gutachter bewertet und in Grade von A (HD-Frei) bis E (Schwere HD) eingeteilt.

Ellenbogendysplasie (ED) beim Langhaarcollie

Was ist das? ED ist ein Sammelbegriff für mehrere Entwicklungsstörungen im Ellenbogengelenk. Die häufigsten sind der Fragmentierte Processus Coronoideus (FPC) und die Osteochondrosis Dissecans (OCD). Auch hier führt eine „Inkongruenz“ (ein nicht perfekt passendes Gelenk) zu abnormalem Druck, Knorpelschäden und abgesplitterten Knochenfragmenten im Gelenk. ED führt extrem schnell zu schmerzhafter Arthrose.

Symptome, auf die Sie achten müssen:

  • Vorderbeinlahmheit: Das Leitsymptom ist eine oft subtile Lahmheit der Vorderbeine, meist bei jungen Hunden zwischen 5 und 12 Monaten.
  • Steifheit nach Belastung: Die Lahmheit ist nach dem Spielen oder Toben schlimmer.
  • Abneigung gegen Belastung: Der Hund will nicht mehr weit laufen oder vermeidet es, auf harte Böden zu springen.
  • Ausdrehen der Pfoten: Manche Hunde drehen die betroffene Pfote leicht nach außen, um das Gelenk zu entlasten.

Diagnose: Ähnlich wie bei der HD erfolgt die Diagnose durch eine klinische Untersuchung (Schmerzhaftigkeit beim Beugen und Strecken des Ellenbogens) und spezifische Röntgenaufnahmen, oft ergänzt durch ein CT für eine genauere Darstellung. Auch hier gibt es ein offizielles Bewertungssystem (ED 0 bis ED 3).

Manchmal können Schmerzen in der Wachstumsphase, besonders in der herausfordernden Pubertät des Collies, fälschlicherweise als „Sturheit“ oder „Flegelverhalten“ interpretiert werden. Wenn Ihr Junghund plötzlich Bewegungen verweigert, die er vorher gemacht hat, lassen Sie ihn immer tierärztlich durchchecken.

4. Der multimodale Werkzeugkasten: Moderne Behandlungsansätze

Wenn eine Diagnose die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** bedroht (z.B. HD oder ED), bricht für viele Besitzer eine Welt zusammen. Doch die moderne Tiermedizin verfügt über einen „multimodalen“ Ansatz – ein Baukastensystem, das nicht nur auf eine einzige Lösung (wie eine OP) setzt, sondern viele Säulen kombiniert, um die Lebensqualität zu maximieren.

Säule 1: Konservatives Management (Der Goldstandard für die meisten)

Für die überwältigende Mehrheit der Hunde mit milder bis moderater Dysplasie oder Arthrose ist das konservative Management die erste und oft lebenslange Wahl. Es ist kein „Abwarten“, sondern eine aktive, tägliche Therapie.

  • Gewichtsmanagement: Dies ist der absolut wichtigste, nicht verhandelbare Grundpfeiler. Jedes einzelne Kilo Übergewicht wirkt wie ein Brandbeschleuniger auf kranke Gelenke. Ein schlanker Collie hat signifikant weniger Schmerzen und eine langsamere Arthrose-Progression.
  • Physiotherapie & Muskelaufbau: Muskeln sind das „dynamische Korsett“ der Gelenke. Eine starke Oberschenkel- und Rumpfmuskulatur stabilisiert eine lockere Hüfte von außen. Gezielte Übungen, und insbesondere Hydrotherapie (Unterwasserlaufband), bauen gelenkschonend Muskeln auf und erhalten die Beweglichkeit.
  • Medikamentöses Schmerzmanagement: Ein Hund mit Schmerzen bewegt sich nicht, was zu Muskelabbau führt, was das Gelenk instabiler macht – ein Teufelskreis. Moderne Schmerzmittel (wie NSAIDs oder neuere Antikörper-Therapien) sind sicher für die Langzeitanwendung und brechen diesen Kreislauf, indem sie Bewegung wieder ermöglichen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Zusätze wie Glucosamin, Chondroitin, Grünlippmuschel und Omega-3-Fettsäuren können die Gelenkgesundheit unterstützen und entzündungshemmend wirken.
  • Anpassung der allgemeinen Collie-Haltung: Orthopädische Betten, Rampen fürs Auto und rutschfeste Böden sind keine optionalen Extras, sondern essenzielle Bestandteile der Therapie.

Säule 2: Chirurgische Optionen (Wann operieren?)

Eine Operation ist invasiv, teuer und erfordert eine lange Reha. Sie ist für schwere Fälle reserviert oder wenn das konservative Management keine ausreichende Lebensqualität mehr bietet. Die Art der OP hängt stark vom Alter des Hundes und dem Zustand der Gelenke ab.

Operationsmethode Zielgruppe & Ziel
Juvenile Pubische Symphysiodese (JPS) Sehr junge Welpen (16-20 Wochen). Verändert das Beckenwachstum, um die Gelenkkongruenz zu verbessern. Nur präventiv.
Doppelte/Dreifache Beckenosteotomie (DPO/TPO) Junge Hunde (<10 Monate) mit HD, aber noch *ohne* Arthrose. Das Becken wird gedreht, um die Pfanne besser über den Oberschenkelkopf zu "stülpen".
Femurkopfresektion (FHO) Ein „Rettungsverfahren“. Der Oberschenkelkopf wird entfernt. Es bildet sich ein „falsches Gelenk“ aus Narbengewebe. Besser für kleinere Hunde geeignet, kann aber Schmerzen lindern.
Hüftgelenksersatz (THR) Der Goldstandard für schwere, schmerzhafte HD. Das gesamte Gelenk wird durch eine Prothese ersetzt. Stellt eine exzellente, schmerzfreie Funktion wieder her.
Arthroskopie (bei ED) Minimalinvasive „Schlüsselloch-OP“, um abgesplitterte Knochen- und Knorpelstücke (FPC, OCD) aus dem Ellenbogengelenk zu entfernen. Lindert den Schmerz, heilt aber nicht die Arthrose.

5. Die alternde Wirbelsäule: Spondylose und Cauda-Equina-Syndrom

Mit dem Alter verlagern sich die Sorgen für die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** oft von den Hüften und Ellenbogen zur Wirbelsäule. Arthrose betrifft nicht nur die Gliedmaßen. Zwei Diagnosen sind bei Collie-Senioren besonders häufig.

Spondylosis Deformans

Was ist das? Spondylose ist eine sehr häufige Alterserscheinung. Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung, bei der der Körper versucht, die Wirbelsäule zu stabilisieren, indem er knöcherne Sporen (Osteophyten) an den Rändern der Wirbelkörper bildet. Diese können wachsen und „Brücken“ zwischen den Wirbeln bilden, was die Wirbelsäule versteift.

Symptome: Die gute Nachricht ist: Viele Hunde mit Spondylose sind völlig asymptomatisch. Die Diagnose ist oft ein Zufallsbefund beim Röntgen. Wenn Symptome auftreten, sind dies meist:

  • Rückenschmerzen (der Hund krümmt den Rücken oder mag nicht angefasst werden).
  • Steifheit und eine reduzierte Flexibilität (z.B. Schwierigkeiten beim Einrollen im Korb).
  • Abneigung gegen Springen oder Treppensteigen.
  • Die Schmerzen treten oft in Schüben auf.

Management: Spondylose ist nicht heilbar, aber gut zu managen. Das Management konzentriert sich auf Komfort: Gewichtsmanagement, Physiotherapie zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, Schmerzmittel (NSAIDs, Gabapentin) und Anpassungen wie orthopädische Betten und Rampen.

Cauda-Equina-Syndrom (Lumbosakrale Stenose)

Was ist das? Dies ist eine ernstere neurologische Erkrankung. Am Ende des Rückenmarks (im lumbosakralen Übergang, L7-S1) fächert sich das Rückenmark in einzelne Nervenstränge auf, die „Cauda Equina“ (Pferdeschwanz). Wenn dieser Bereich durch eine Kombination aus Bandscheibenvorfall, Arthritis und Bänderverdickung eingeengt wird (Stenose), geraten diese Nerven unter Druck.

Symptome: Das Leitsymptom sind starke Schmerzen im unteren Rücken. Achten Sie auf:

  • Starke Schmerzäußerung beim Druck auf den unteren Rücken oder beim Anheben des Schwanzes.
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen aus dem Liegen.
  • Schwäche oder Lahmheit der Hinterbeine, Schleifen der Pfoten.
  • In schweren Fällen: Harn- oder Stuhlinkontinenz und eine schlaff herabhängende Rute.

Diagnose & Behandlung: Die Diagnose wird durch eine neurologische Untersuchung gestellt und mittels CT oder MRT bestätigt. Leichte Fälle können konservativ mit strenger Ruhe und Schmerzmitteln behandelt werden. In den meisten Fällen ist jedoch eine dekompressive Operation (dorsale Laminektomie) notwendig, um den Druck von den Nerven zu nehmen. Die Prognose ist bei rechtzeitiger OP im Allgemeinen gut.

„Die Gelenkgesundheit Ihres Collies ist ein Marathon, kein Sprint. Sie basiert auf täglichem Management, aufmerksamem Beobachten und der Bereitschaft, das Leben an die Bedürfnisse Ihres Hundes anzupassen. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Lebensqualität.“

Fazit: Ein Leben lang in Bewegung bleiben

Die **Langhaarcollie Gelenkgesundheit** mag wie ein komplexes und einschüchterndes Thema erscheinen, das zu den Herausforderungen dieser Rasse zählt. Doch Wissen ist Ihr mächtigster Verbündeter. Sie können die Genetik Ihres Hundes nicht ändern, aber Sie haben einen enormen Einfluss darauf, wie sich diese Genetik ausdrückt.

Indem Sie Ihren Welpen proaktiv durch eine schlanke Fütterung und gelenkschonende Bewegung managen, legen Sie das bestmögliche Fundament. Und sollten Sie im Laufe des Lebens mit einer Diagnose wie HD, ED oder Spondylose konfrontiert werden, wissen Sie nun: Es ist kein Ende, sondern der Beginn eines neuen, angepassten Weges. Mit dem modernen multimodalen Werkzeugkasten aus Gewichts-, Bewegungs- und Schmerzmanagement können Sie Ihrem sensiblen Gefährten ein langes, glückliches und vor allem bewegliches Leben ermöglichen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Gelenkgesundheit

Wie viel Bewegung braucht mein Collie-Welpe wirklich?

Die alte ‚5-Minuten-Regel pro Lebensmonat‘ ist überholt und zu starr. Der moderne Konsens ist: VermeIDen Sie erzwungene, repetitive, hochbelastende Übungen (z.B. Joggen, exzessives Balljagen). Fördern Sie stattdessen selbstreguliertes, freies Spiel auf weichen Böden (Wiese, Waldboden) und mehrere kurze Erkundungsspaziergänge. Ein vier Monate alter Welpe sollte keine Stunde am Stück laufen, aber mehrere 20-25-minütige Spaziergänge sind angemessen.

Ist Hüftdysplasie (HD) beim Langhaarcollie ein Todesurteil?

Absolut nicht. HD ist eine Management-Aufgabe, keine unheilbare Katastrophe. Mit einem modernen, multimodalen Ansatz, der Gewichtsmanagement, gezielte Physiotherapie zum Muskelaufbau und modernes Schmerzmanagement kombiniert, können die meisten Collies mit HD ein langes, glückliches und weitgehend schmerzfreies Leben führen. Eine Operation ist nur in schweren Fällen oder bei Versagen der konservativen Therapie notwendig.

Woran erkenne ich Gelenkschmerzen bei meinem Collie?

Collies sind oft hart im Nehmen und verstecken Schmerzen. Achten Sie auf subtile Anzeichen: Steifheit oder ‚Einlaufen‘ nach dem Aufstehen, Zögern beim Springen ins Auto oder auf das Sofa, Bewegungsunlust, vermehrtes Lecken an Gelenken, ein schwankender Gang (‚Bunny Hopping‘ beim jungen Hund) oder plötzliche Reizbarkeit. Lahmheit ist oft ein spätes Anzeichen.

Helfen Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin & Chondroitin wirklich?

Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren können die Gelenkgesundheit unterstützen und als Teil eines multimodalen Ansatzes (neben Gewichts- und Schmerzmanagement) sinnvoll sein. Sie können helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten und Entzündungen zu reduzieren. Sie sind jedoch kein ‚Wundermittel‘ und ersetzen nicht die Notwendigkeit von Gewichts- und Bewegungskontrolle.

Weiterführende relevante Quellen

Die folgenden Links führen zu hoch-autoritativen, veterinärmedizinischen oder kynologischen Quellen, die als Grundlage für Teile dieses Artikels dienten und weiterführende Informationen bieten.

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